Kaffeeklatsch in Michelstadt- Migrantinnen im Gespräch mit GRÜNEN Kandidatinnen im Gespräch: Alltagsrassismus ansprechen und bekämpfen

Freitag, den 5. März 2021: Letzten Freitagabend trafen sich –virtuell – mit oder ohne Kaffee-interessierte und betroffene Frauen aus Michelstadt und Darmstadt zum Gespräch. In der Gesprächsrunde standen Frauen mit Migrationshintergrund und ihre Erfahrungen bei der Ankunft und in ihrem Alltag in Deutschland im Vordergrund.

Moderiert wurde dieses völlig neue Gesprächsformat, das offene Reden im geschützten Raum über alles was Frauen bewegt von der Grünen Kandidatin (Platz3 der GRÜNEN Liste Michelstadt) Hatiyce Pankow-Kus.

Als Gäste aus Darmstadt waren die Grüne Stadträtin aus Darmstadt Iris Behr und die Psychologin Ruja Jafarian dabei. Die deutsche Psychologin mit iranischen Wurzeln berichtete eindrucksvoll aus ihrer Praxis mit Klientinnen aus vielen (Flucht-)ländern. Iris Behr konnte ihre Erfahrungen aus vielen Jahren Kommunalpolitik einbringen.

Die Frauen erzählten von der erlebten Diskriminierung aufgrund ihres Aussehens und wegen „des Kopftuchs“, von Lehrer*innen die (sicher wohlmeinend) empfehlen, das Kopftuch abzulegen, weil sie sonst diskriminiert werden, von dem Trugschluss, dass begrenzte Deutschkenntnisse mit Mangel an Bildung und Kompetenzen einhergehen. Und von der Schwierigkeit berufliche -auch akademische Abschlüsse aus dem Herkunftsland in Deutschland anerkannt zu bekommen.

Trotz dieser deprimierenden und oft lähmenden Erfahrungen gibt es Hoffnung und Stolz auf das bisher Erreichte. Auf den Spracherwerb, ein  Studium in Deutschland, einen (guten )Arbeitsplatz, die ehrenamtliche eigene Tätigkeit, die Schulabschlüsse der Kinder , das friedliche Zusammenleben in neuen Gemeinschaften. Vor allem gewünscht werden Bekanntschaft und Freundschaft mit deutschen Frauen.

Die Politikerinnen sind gefordert, die diskutierten Ideen und Lösungsvorschläge für eine bessere Integration und ein besseres Miteinander im Alltag in Michelstadt umzusetzen.  Mit Deutschkursen und ehrenamtlicher Begleitung ist es dabei nicht getan. Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung bereits in Kindergärten und Schulen und Patenschaften bei Ankunft in Deutschland waren dabei nur einige von vielen Ideen. Eine Rassismusbeauftragte vergleichbar der Frauenbeauftragten wurde gefordert.

Bewegend und emotional wurde der Abend, als eine Teilnehmerin ihre Fluchtgeschichte erzählte.

Die Frauen waren sich einig, dass beim Kampf gegen Rassismus und Fremdenhass noch viel zu tun ist.  Auch deshalb wollen die GRÜNEN Frauen das offene Gespräch mit Frauen mit Migrationshintergrund fortsetzen. Nur wenn wir miteinander reden, entwickeln wir Verständnis für Situationen und Probleme und können gemeinsam guten Lösungen finden.