Die GRÜNEN im Odenwaldkreis haben am Sonntag, den 19.1. zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang eingeladen. Gastrednerin war Bundestagsabgeordnete Anna Lührmann, Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Spitzenkandidatin der hessischen GRÜNEN zur Bundestagswahl. Der Veranstaltungsraum im Stadtmuseum in Michelstadt war mit gut 70 Besucherinnen und Besuchern bis auf den letzten Platz gefüllt. „Auch daran lässt sich der große Zuspruch ablesen, den wir GRÜNE zurzeit vor Ort und überall im Land erfahren“, so Kreisverbandssprecherin Elisabeth Bühler-Kowarsch in ihrer Begrüßungsrede. In den letzten beiden Monaten seit dem Ende der Ampel-Koalition in Berlin konnten sie Odenwälder GRÜNEN ihren bisher historisch stärksten Mitgliederanstieg innerhalb eines solchen Zeitraumes verzeichnen. Das mache Mut und gebe Rückhalt. Von den jüngsten Angriffen auf die Fraktions- und Kreisgeschäftsstelle vor Ort in Michelstadt sowie auf Großflächen- und Wahlplakate u.a. in Bad König, Michelstadt und Erbach lasse man sich daher keinesfalls abschrecken. „Wir gehen selbstbewusst in die letzten Wochen des Bundestagswahlkampfes“, zeigte sich Bühler-Kowarsch motiviert. Dr. Jonas Schönefeld, GRÜNEN Fraktionsvorsitzender im Kreistag und Boris Wilfert, GRÜNEN Bundestagsdirektkandidat im Wahlkreis Odenwald, schlossen daran in ihren Grußworten an. Schönefeld hob hervor, dass es auch vor Ort im Odenwaldkreis sehr wohl einen Unterschied mache, wer in Berlin an der Bundesregierung beteiligt sei. Beispielhaft verwies er dabei u.a. auf die Bundesförderungen zur Erstellung eines gemeinsamen kommunalen Wärmeplans der Städte Michelstat und Erbach i.H.v. 131 T. € sowie für die klimaneutrale Modernisierung der Odenwaldhalle i.H.v. 9 Mio. €. Boris Wilfert betonte in seiner Rede vor allem die Notwendigkeit des Aus- und Umbaus unserer Strom,- Daten,- Versorgungs- und Verkehrsnetze als „Pulsadern dieser Gesellschaft“ sowie die Verantwortung Deutschlands, als Industrie- und Wirtschaftsnation, den globalen Schaden durch unsere Emissionen einzuschränken. Für ihn sei der richtige Zeitpunkt dies zu tun immer derselbe, nämlich JETZT. „Jetzt“ sei das Wort, das er mit seinem Wahlkampf verbinde, daher stehe es auch auf seinem Wahlplakat, so Wilfert.
MdB Anna Lührmann griff die Impulse ihrer Vorredner*innen auf und stelle als Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt die Klima- und Außenpolitik ins Zentrum ihrer Rede. Die Antwort auf Putins Angriffskrieg in Europa, das weltweite Erstarken autoritärer Kräfte und auf Trumps „America first“ könne nur sein, sich mit unseren Partnern noch enger unterzuhaken. „Ein starkes Europa ist unsere Lebensversicherung“, hob Lührmann hervor. Ebenso brauche es für unsere Sicherheit ein stabiles Klima. Dies zeigten etwa die dramatischen Bilder aus Spanien Anfang November oder die verheerenden Brände in LA dieser Tage. Gleichzeitig sei Klimaschutz die Voraussetzung für Wohlstand und sozialen Zusammenhalt. „Denn am Ende kostet Nichtstun viel mehr.“ Ganz banal zeige sich das auch beim Einkaufen: Schon jetzt erhöhe der Klimawandel die Preise für viele Lebensmittel. Als Beispiel nannte Lührmann die Verdoppelung des Endverbraucherpreises für Orangensaft aufgrund von Klimaveränderungen in Anbauländern wie Brasilien. Als einen der größten Erfolge beim Klimaschutz nannte sie den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien in den letzten dreieinhalb Jahren. Ihr Anteil an der Stromversorgung liegt mittlerweile bei 60 Prozent. „Auf der Weltklimakonferenz haben wir den weltweiten Ausstieg aus Fossilen vereinbart. Das globale Wettrennen um klimaneutrale Technologien läuft. Wir dürfen uns dabei nicht abhängen lassen“, mahnte Lührmann. Sie ist sich sicher:“ Der GRÜNE Kompass zeigt in Richtung Zukunft.“ Davon wollen die GRÜNEN in den nächsten Wochen bis zur Wahl am 23.2. noch so viele Menschen wie möglich überzeugen.