Die Kreistagsfraktion von B90/Die Grünen Odenwald hat folgende Anfrage an Landrat Frank Matiaske gerichtet:
Die Nachrichten zum Artenschwund in Deutschland sind besorgniserregend und reißen nicht ab. Dem Artenschutz-Report 2015 vom Bundesamt für Naturschutz zufolge ist jede dritte Art in Deutschland gefährdet. Besonders dramatisch ist demnach die Situation bei den wirbellosen Tieren, zu denen Insekten gehören: Knapp 45 Prozent der untersuchten Arten und Unterarten sind bedroht, extrem selten oder ausgestorben. Schmetterlinge werden zu Raritäten und Hummeln verhungern in Ermangelung an Wildblumen. Da wir vom Land Hessen als Ökomodell-Region ausgewählt wurden, ist ein besonderes Engagement des Odenwaldkreises im Bereich Biodiversität gefordert.
Die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bitte daher um die Beantwortung folgender Fragen:
- Wie wird die Biodiversitätsstrategie des Landes Hessens im Odenwaldkreis umgesetzt?
a) Welche Maßnahmen hat der Odenwaldkreis und
b) welche Maßnahmen haben die Kommunen bisher ergriffen? - Welche zusätzlichen Aktivitäten ergreift der Kreis, um den dramatischen Verlust der Artenvielfalt entgegenzuwirken?
- Welche ehrenamtlichen Aktivitäten zur Förderung der Biodiversität unterstützt der Kreis ?
- Wie hoch ist aktuell der Anteil der landwirtschaftlichen Fläche, die ökologisch im Odenwaldkreis bewirtschaftet wird?
- Wie viele Biobetriebe gibt es aktuell im Odenwaldkreis? Und wie hat sich deren Anzahl in den letzten 5 Jahren entwickelt?
- Wie wird das HALM-Programm (Hessisches Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen) des Landes im Odenwaldkreis angenommen? Welche biodiversitätsfördernden Maßnahmen werden in welcher Anzahl umgesetzt?
- Beteiligt sich Kreis an der Bieneninitiative des Landes Hessen?
- Wie viel Waldfläche im Odenwaldkreis ist nach den Kriterien des FSC zertifiziert?
- Plant der Kreis dem Europäischen Netzwerk Gentechnikfreier Regionen beizutreten?
- Welche Maßnahmen (Strategie) ergreift der Kreis zur Reduktion der Pestizide?