Odenwaldkreis: Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen beschäftigte sich bei ihrer Jahres-Fraktionsklausur am 9. April in Michelstadt unter anderem mit dem Thema Obdachlosigkeit. Immer wieder werden in den Odenwälder Kommunen fehlende, adäquate Unterkünfte für Obdachlose und eine effiziente Vermittlung von Hilfe für betroffene Menschen deutlich. Diese Situation muss zeitnah und beherzt angegangen werden, um bessere Unterstützungsmöglichkeiten in allen Teilen des Kreises zu schaffen. „Dass an Wochenenden kein Ansprechpartner für Obdachlose zur Verfügung steht, ist nicht optimal. Hier ist dringender Handlungsbedarf angesagt“, so die GRÜNE Kreistagsabgeordnete Hedwig Seiler (Bad König).
Darüber hinaus wurde das Thema Wohnen vor dem Hintergrund demografischer Entwicklungen und eines absehbar hohen Investitionsbedarfs für Erneuerungen und Sanierungen diskutiert. Die auf Bürger*innen und Kommunen zukommenden Kosten und organisatorischen Herausforderungen können aus Sicht der GRÜNEN vielfach nicht allein von kleinen Gemeinden und einzelnen Haushalten getragen werden. Bei Verdichtung einzelner Aktivitäten auf Ebene des Landkreises könnten neue Synergien erschlossen werden. Daher war die Fraktion höchsterfreut, dass die GRÜNE Landesvorsitzende und Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Werra-Meißner-Kreis, Sigrid Erfurth, ebenfalls an der Klausurtagung teilnahm und hierzu Informationen zu im Werra-Meißner-Kreis praktizierten Ansätzen einbrachte, die von den Teilnehmer*innen der Klausur mit großem Interesse aufgenommen wurden. In diesem Bereich steckt großes Potential für die Weiterentwicklung des Odenwaldkreises als Lebensmittelpunkt und Urlaubsregion.
Neben Obdachlosigkeit und Wohnen war auch das Thema Gesundheitszentrum Odenwald erneut auf der Tagesordnung der Fraktion. Den GRÜNEN ist bewusst, dass der weitere Betrieb und die dauerhafte Absicherung der Finanzierung des Kreiskrankenhauses den Landkreis vor große Herausforderungen stellt. Angesichts der Komplexität und der Sensibilität des Themas könnten tragfähige Konzepte in fraktionsübergreifender Zusammenarbeit und unter Einbeziehung von Expert*innen erarbeitet werden. Dabei sollte die Option einer Zusammenarbeit mit angrenzenden Landkreisen stärker ins Auge gefasst werden. Um nachhaltige Lösung für eine adäquate Gesundheitsversorgung im Odenwaldkreis zu finden, lohnt sich der Blick über den Tellerrand der eigenen Kreisgrenzen hinaus. Der Werra-Meißner-Kreis geht auch mit Förderung des Landes Hessen neue Wege in der Gesundheitsversorgung, wie die GRÜNE Landesvorsitzende Erfurth berichtete. „Es würde sich für den Odenwaldkreis lohnen, mit anderen Kreisen in Kontakt zu treten, um von ihnen zu lernen“, so der Odenwälder Kreistags- und Landtagsabgeordnete Frank Diefenbach (Michelstadt) zum Abschluss.