Einer HR-Recherche zufolge schafften es im Jahr 2018 nur fünf Landkreise in Hessen, alle vorgeschriebenen Lebensmittelkontrollen durchzuführen: Gießen und Offenbach, Werra-Meißner, Wetterau und Schwalm-Eder.
Schlusslicht ist der Odenwaldkreis, hier erfolgte 2018 nur rund ein Viertel der Kontrollen. Dies nahm die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Anlass, Fragen zu den Lebensmittelkontrollen im Odenwaldkreis an den Kreisausschuss zu stellen. Inzwischen liegt die Antwort vor.
Es wurde bestätigt, dass im Jahr 2018 nur 24,96 Prozent der Routinekontrollen im Odenwaldkreis durchgeführt wurden und somit der HR-Bericht stimmt. Die Routinekontrollen in kontrollpflichtigen Lebensmittelbetrieben betrugen bis 2018 weniger als 30 Prozent der gesetzlichen Sollvorgaben, die durchgeführten Routinekontrollen betrugen 321 im Jahr 2018, die Zahl der Soll-Routinekontrollen lag bei 1286.
Dies bedeutet, es wurden im Jahr 2018 insgesamt 965 Soll-Routinekontrollen nicht durchgeführt. Im Jahr 2016 lag der Erfüllungsgrad der Routinekontrollen bei 25,42 Prozent, 2017 bei 33,39 Prozent und 2019 bei 40 Prozent.
Auch wird im Jahr 2020 das zu erfüllende Plansoll von 1287 Routinekontrollen voraussichtlich nicht erreicht werden, so die Mitteilung des Kreisausschusses. „Bei unsachgemäßem Umgang mit Lebensmitteln, wie z. B. im Fall Wilke in Nordhessen, ist eine Gefährdung der Verbraucher nie ausgeschlossen. Gleichwohl haben wir keine Indizien dafür, dass es Betriebe im Odenwaldkreis gibt, die mit dem nordhessischen Fall vergleichbar sind. Hier greift insbesondere auch die Selbstverpflichtung der Betriebe zum hygienegerechten Umgang mit Lebensmitteln“, so der Kreisausschuss.
Nach Ansicht der grünen Kreistagsfraktion bedarf es weiterer Anstrengungen des Odenwaldkreises, um die Zahl der Routinekontrollen zu erreichen. Der hessenweit letzte Platz im Jahr 2018 ist kein Aushängeschild für unsere Region.
(Pressemitteilung der Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Odenwald)