Bienen leisten unersetzliche Dienste für Mensch und Natur – 80 Prozent unserer Pflanzen sind auf ihre Bestäubung angewiesen, um Früchte zu bilden. Weltweit schätzt man ihren Nutzen auf Hunderte Milliarden Euro. „Es ist an der Zeit, dass wir mehr für sie tun“ , so das Sprecherteam der Odenwälder GRÜNEN, Petra Neubert und Jonas Schönefeld, zum Auftakt der Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“. Tipps und praktische Unterstützung zur landesweiten Kampagne gibt es unter: www.bienen.hessen.de.
Die Kampagne zielt darauf ab, die Lebensbedingungen für Honigbienen und Wildbienen zu verbessern. Dazu gehört eine bienenfreundliche Landwirtschaft. „Leider ist es so, dass den Insekten die moderne Landwirtschaft mit nur kurzzeitig blühenden Monokulturen zu schaffen macht. Außerdem nimmt die Zahl kleinräumiger Landschaftselemente wie Hecken, blühende Wiesen oder auch Streuobst ab, die Bienen als Nistmöglichkeiten und alternative Nahrungsquelle nutzen. Aber auch der Einsatz von Pflanzengiften und Insektiziden bedroht die Vielfalt von Bienen und anderen Bestäubern. Honigbienen sterben außerdem an der Varroamilbe, einem eingeschleppten Parasiten. Deshalb ist es wichtig, auf vielen Ebenen gegenzusteuern.“ Auch die Biodiversität im Odenwaldkreis würde bei der Umsetzung einiger dieser Maßnahmen eine Verbesserung erfahren.
Zur Kampagne gehören Aufklärungsarbeit über bienenfreundliche Landwirtschaft und Gartenbau, eine landesweite Aktionswoche vom 14. bis 20. August zum Thema „Bienen“ sowie Modellprojekte wie insektenfreundliche Alternativen zum Mais beim Energiepflanzenanbau. An der Initiative beteiligen sich der Landesverband Hessischer Imker, der Hessische Bauernverband (HBV), die Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen (VÖL), der Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen, das landeseigene Bieneninstitut, der deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund und das Netzwerk Blühende Landschaften.
Erfreulicherweise habe die Zahl der Honigbienenvölker in Hessen von 48.000 in 2010 auf mittlerweile 56.000 zugenommen. Allerdings seien die Zahlen in einigen ländlichen Bereichen nach wie vor rückläufig. „Dagegen wachsen die Bienenbestände in den Städten und Ballungsräumen – dazu trägt das vermehrte urbane Gärtnern und die zunehmende Ansiedlung von Imkereien im städtischen Raum bei“, so die GRÜNEN.
Hessen setzt sich darüber hinaus schon mit verschiedenen Programmen für Bienen und andere Bestäuber ein, vor allem durch die Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft. Dafür hat das Land mit dem Hessischen Agrarumwelt- und Landschaftspflegeprogramm (HALM) die Grundlage gelegt. Dazu zählen zum Beispiel die Förderung von Blüh- und Ackerrandstreifen und eine verstärkte Förderung des Ökolandbaus über den Ökoaktionsplan.